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UP: Umweltphysik
UP 2: Hydrosph
äre
UP 2.7: Fachvortrag
Montag, 13. März 2006, 18:00–18:15, A
Mischungsprozesse im Van See / Türkei — •Heike Kaden1, Frank Peeters1, Rolf Kipfer2,3 und Yama Tomonaga2 — 1Umweltphysik, Universität Konstanz, 78464 Konstanz, Deutschland — 2Wasserressourcen und Trinkwasser, EAWAG, 8600 Dübendorf, Schweiz — 3Isotopengeologie und Mineralische Rohstoffe, ETHZ, 8092 Zürich, Schweiz
Der abflusslose Van See, der einen Salzgehalt von ca. 21 g/kg und einen pH-Wert von 9,75 besitzt, liegt in Ostanatolien / Türkei auf einer Höhe von 1650 m ü. NN. Er ist nicht nur der größte See in der Türkei (3522 km2) sondern auch der größte und tiefste (455 m) Soda-See der Erde. Seit Ende der 80iger Jahre wird ein Anstieg des Seespiegel um mehrere Meter beobachtet (Kadioglu et al. 1997). Tracer-Untersuchungen aus den Jahren 1989 und 1990 zeigen, dass sich damals das Tiefenwasser innerhalb von ein bis zwei Jahren komplett erneuerte (Kipfer et al. 1994). Die Ergebnisse von erneut durchgeführten physikalisch-limnologischen Messkampagnen mittels Umwelttracern (z.B. Temperatur, gelöster Sauerstoff) und transienter Tracer (SF6, 3H/3He) weisen auf Veränderungen des vertikalen Wasseraustausches hin. So zeigt sich, dass sich die vertikalen Austauschraten seit Beginn des Seespiegelanstiegs verringert haben. Der verstärkte Zufluss von Süßwasser im letzten Jahrzehnt und der damit verbundene Seespiegelanstieg stabilisierten die Wassersäule und verursachten höchstwahrscheinlich die Verringerung des vertikalen Austausches.