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UP: Umweltphysik
UP 4: Atmosph
ärische Aerosole
UP 4.2: Fachvortrag
Montag, 13. März 2006, 16:45–17:00, E
Schwefelsäure und Aerosolbildung im Dieselabgas — •Frank Arnold1, Liisa Pirjola2, Heinfried Aufmhoff1, Tanja Schuck1, T. Lähde2 und K. Hämeri2 — 1Max-Planck-Institut für Kernphysik, Atmosphärenphysik, Heidelberg — 2Helsinki Polytechnical Institute, Helsinki, Finnland
Gasörmige Schwefelsäure wurde erstmals im Abgas eines Diesel-Automobils gemessen. Das Automobil war mit einem Abgasreinigungssystem zur Rußentfernung ausgerüstet. Dieses System bestand aus einem Oxidationskatalysator und einem Dieselpartikelfilter. Das Fahrzeug wurde mit sogenanntem „schwefelfreien Dieseltreibstoff“ betrieben, dessen Schwefelmassenfraktion nur 5·10−6 betrug und damit 10 mal kleiner war als die seit 2005 geltende EU-Obergrenze. Die gemessenen Schwefelsäurekonzentrationen erreichten bis zu 1·109 H2SO4-Moleküle pro cm3. Gleichzeitig gemessene Konzentrationen N3 frisch gebildeter Aerosolteilchen mit Durchmessern > 3 nm erreichten bis zu 1·105 pro cm3. Die N3-Teilchen sind mit Schwefelsäure korreliert, was auf Teilchenbildung durch H2SO4/H2O-Nukleation hindeutet. Offenbar wurde das Wachstum frischer, durch Nukleation gebildeter Teilchen durch Kondensation organischer Spurengase beschleunigt. Die beobachteten sehr kleinen Teilchen sind wesentlich häufiger und dringen leichter in die Lunge ein als Rußteilchen. Diese Teilchen können auch mutagen wirkende organische Moleküle transportieren.