München 2006 – wissenschaftliches Programm
Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
HK: Physik der Hadronen und Kerne
HK 12: Kern- und Teilchen-Astrophysik
HK 12.4: Vortrag
Montag, 20. März 2006, 17:45–18:00, E
Das KATRIN Experiment — •Marcus Beck — Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Aufgrund des Nachweises von Neutrinooszillation ist bekannt, daß Neutrinos eine nichtverschwindende Ruhemasse haben. Das KArlsruhe TRitium Neutrinoexperiment, KATRIN, hat zum Ziel die Masse des Elektronneutrinos m(νe) aus der Kinematik des β-Zerfalles von Tritium zu bestimmen oder den erlaubten Massebereich weiter einzugrenzen (bisher m(νe) < 2.2eV (95%)). Die erwartete Sensitivität ist m(νe)=0.2 eV (90%C.L.) und die Nachweisgrenze m(νe)=0.35 eV (5 σ). Dies erlaubt es zwischen degenerierten und hierarchischen Massemodellen zu unterscheiden und überdeckt den gesamten kosmologischen Massenbereich. KATRIN ist damit komplementär zu kosmologischen Bestimmungen und Ergebnissen aus Doppelbeta-Zerfallsexperimenten.
Das KATRIN Experiment besteht aus einer fensterlosen Tritiumquelle und einem System aus supraleitenden Solenoiden zum Transport der Zerfallselektronen zu einem Tandem aus MAC-E Filtern. Der zweite Filter, das Hauptspektrometer mit 0,93eV Auflösung, wird es erlauben den für die ν-Masse relevanten Bereich des β-Spektrums mit einer bisher unerreichten Präzision und Luminosität zu messen. KATRIN wird momentan am Forschungszentrum Karlsruhe von einer internationalen Kollaboration aufgebaut. In diesem Vortrag werden das Meßprinzip, prinzipieller Aufbau und der Status von KATRIN beschrieben.
Gefördert durch BMBF 05CK5PMA/0 und von VIDMAN.