Düsseldorf 2007 – wissenschaftliches Programm
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MS: Fachverband Massenspektrometrie
MS 2: Laser-Massenspektrometrie und Laser-Ionenquellen
MS 2.3: Vortrag
Dienstag, 20. März 2007, 11:00–11:15, 5F
Resonante Multiphotonionisation chiraler Moleküle — •Ulrich Boesl, Alexander Bornschlegl und Christoph Logé — TU München, Department Chemie, Physikalische Chemie, 85748 Garching
Die Chiralität von Molekülen wird oft über Circular-Dichroismus (CD) nachgewiesen, dem meist geringen Unterschied im Absorptionsquerschnitt chiraler Moleküle für links- und rechts-zirkularpolarisiertes Licht. Neben CD-Spektroskopie und chiraler Chromatographie gibt es weitere experimentelle Entwicklungen, um Chiralität zu beobachten. Diese basieren auf Unterschieden der Spektroskopie oder Stabilität zwischen Homo- und Heterokomplexen, die aus zwei chiralen Molekülen mit gleich- oder entgegengesetzt-drehenden Strukturen bestehen. Besonders interessant ist dabei die Kombination mit Massentrennung. Seit kurzem haben wir einen neuen Weg beschritten: die direkte Verknüpfung von Circular-Dichroismus mit Massenspektrometrie. Dies gelingt über resonante Multiphotonenionisation mit zirkularpolarisiertem Laserlicht. Verwendet man dafür gepulste Laser, so lässt sich diese CD-sensitive Ionisation mit Flugzeit-Massenspektrometrie kombinieren. Uns ist ein erstes CD-Laser-Massenspektrum, sowie ein massenselektives CD-Laserspektrum von 3-Methyl-Cyclopentanon gelungen (1). Es wurden mehrere interessante Effekte gefunden, z.B. kumulativer Circular-Dichroismus. Er wird möglich, wenn z.B. (1+1+1)-Dreiphotonenionisation involviert ist. Eine Reihe technischer Methoden wurde entwickelt, um die Möglichkeiten der CD-Laser-MS auszuschöpfen. (1) U.Boesl, A.Bornschlegl, ChemPhysChem 7 (2006) 2085