Gießen 2007 – wissenschaftliches Programm
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HK: Fachverband Physik der Hadronen und Kerne
HK 10: Hauptvorträge
HK 10.3: Hauptvortrag
Dienstag, 13. März 2007, 12:15–12:45, A
Neue Messungen von Winkeln und Seiten des CKM-Dreiecks bei BABAR — •Rolf Dubitzky — Physikalisches Institut, Universität Heidelberg
Das Hauptprogramm des BABAR-Experiments und der B-Fabrik PEP-II sind umfassende Präzisionsmessungen von CP-verletzenden Effekten im B-System sowie die redundante Bestimmung des CKM-Dreiecks, d.h. gleichzeitige Messung von Winkeln und Seiten.
Nachdem 2001 der Winkel β von BABAR sowie vom japanischen Schwesterexperiment BELLE gemessen wurde, greifen die B-Fabriken nun auch nach den wesentlich schwieriger zu extrahierenden Winkeln α und γ. Dank der großen integrierten Luminosität kann β nun auch einzeln in Baum- und Pinguin-Prozessen bestimmt werden. Hier finden sich Hinweise auf mögliche Widersprüche zu Vorhersagen des Standardmodells.
An den B-Fabriken sind auch Messungen der Seitenlängen des CKM-Dreiecks, also der CKM-Matrixelemente |Vcb|, |Vub| und |Vus|, möglich. Semileptonische B-Mesonzerfälle B → Xc ℓ ν und B → Xu ℓ ν erlauben eine Bestimmung der Kopplungsstärke des geladenen schwachen Stroms an b-Quarks und an c- bzw. u-Quarks mit theoretisch unabhängigen Methoden in inklusiv und exklusiv rekonstruierten Ereignissen. Mit ca. 350 Millionen produzierten τ+ τ−-Paaren ist PEP-II nicht nur eine B- sondern auch eine τ-Fabrik. Die Messung der Verteilung der invarianten hadronischen Masse in hadronischen τ-Zerfällen mit netto Strangeness, und damit der Strange-Spektralfunktion, ermöglicht die Messung von |Vus| mit hoher Präzision.