Regensburg 2007 – wissenschaftliches Programm
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AKA: Arbeitskreis Physik und Abrüstung
AKA 1: Kernwaffentests und Verifikation
AKA 1.7: Vortrag
Mittwoch, 28. März 2007, 17:30–18:00, H45
Systeme zur schnellen Identifizierung von nuklearem Material vor Ort — Theo Köble, •Wolgang Rosenstock, Monika Risse, Wolram Berky und Pavlina Pavlova — Appelsgarten 2, 53879 Euskirchen
Die Proliferationsrelevanz von nuklearem Material hängt entscheidend von seiner Anreicherung bzw. Isotopenzusammensetzung ab. Um den illegalen Transport und den Umgang mit derartigen Stoffen frühzeitig aufzudecken werden empfindliche zerstörungsfreie Messverfahren benötigt, die vor Ort eine schnelle Auskunft über Art und Anreicherung des Materials geben. Mittels hochauflösender Gammaspektroskopie sind Aussagen über die Anreicherung bzw. Isotopenzusammensetzung des gefundenen Materials möglich.
Dazu werden verschiedene Detektorsysteme untersucht und verglichen. Dabei werden auch neue Detektormaterialien, wie z.B. Lanthan-Bromid (LaBr) Szintillatoren betrachtet. Mittlerweile sind relativ große Kristalle mit hoher Ansprechwahrscheinlichkeit herstellbar bei deutlich besserer Auflösung als bei NaJ. Die Detektoren arbeiten bei Raumtemperatur und benötigen keine aufwändige Kühlung, wie die Ge-Detektoren. Erste Untersuchung an LaBr-Szintillatoren zeigen eine gute Energieauflösung und Nachweisempflindlichkeit.
Neue Detektormaterialien wie LaBr bieten das Potenzial, einfachere Detektorsysteme als die derzeit üblichen zur vor-Ort Bestimmung der Anreicherung und Isotopenzusammensetzung von nuklearem Material aufzubauen, und damit zur Proliferationsverhinderung beizutragen.