Regensburg 2007 – wissenschaftliches Programm
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DD: Fachverband Didaktik der Physik
DD 34: Sonstiges III (moderne Physik)
DD 34.2: Vortrag
Donnerstag, 29. März 2007, 11:20–11:40, Phy 5.0.21
Das Millikan Experiment und seine Behandlung in der Schule - Notwendige Elementarisierung, Simplifizierung oder Verzerrung? — •Valentina Parlow und Peter Heering — Arbeitsgruppe Didaktik und Geschichte der Physik, Institut für Physik, Carl von Ossietzky Universität, 26111 Oldenburg
Das Millikan-Experiment zur Bestimmung der Elementarladung ist ein Standardversuch der Oberstufe. Neben der Bedeutung des Ergebnisses für die Entwicklung der modernen Physik, liegt ein weiterer Grund dafür in der Verstehbarkeit des Versuchs auf der Basis der Oberstufen-Physik. Es stellt sich die Frage, in welchem Verhältnis die schulische Darstellung zu dem historischen Experiment steht. Ein Vergleich zeigt, dass sich neuere didaktische Darstellungen auf das Versuchsprinzip beschränken und eine Vielzahl von Differenzen zu dem ursprünglichen Experiment aufweisen. Vor diesem Hintergrund wurde untersucht, wie diese Darstellungen des Versuchs entstanden sind. Hierzu wurden Schul- und Lehrbücher untersucht, um ihre Entwicklung bis zu den heutigen Darstellungen nachvollziehen zu können. Im Rahmen unserer Präsentation stellen wir zunächst das Millikan-Experiment vor und die Unterschiede zu einer aktuellen Schulbuchdarstellung heraus. Anschließend legen wir die Entwicklung dieser Darstellung dar. Aus den Ergebnissen heraus wird die These erläutert, dass Schul- und Lehrbücher lediglich eine idealisierte Form des Millikan-Experiments vorstellen, aus der heraus seine Bedeutung und sein Wert für die weitere Physik nicht ersichtlich werden. Abschließend werden wir Möglichkeiten für eine angemessenere Darstellung vorschlagen.