Regensburg 2007 – wissenschaftliches Programm
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EP: Fachverband Extraterrestrische Physik
EP 10: Poster
EP 10.3: Poster
Mittwoch, 28. März 2007, 18:00–20:00, H46
Die Struktur der Venus-Ionosphäre: erste Beobachtungen mit dem Venus Express Radio Science Experiment VeRa — •Martin Pätzold1, Silvia Tellmann1, Bernd Häusler2 und Riccardo Mattei2 — 1Institut für Geophysik und Meteorologie, Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln — 2Institut für Raumfahrttechnik, Universität der Bundeswehr München, 85579 Neubiberg
Das Radiosondierungsexperiment VeRa auf Venus Express sondierte in 21 Okkultationen vom Juli bis August 2006 die Ionosphäre der Venus mit Radiowellen der Frequenzen im X-Band (8,4 GHz) und S-Band (2,3 GHz). Diese Frequenzen werden normalerweise für die Kommunikation zwischen der Bodenstation und der Raumsonde benutzt. Die Raumsonde wurde hierzu extra mit einem Ultrastabilen Oszillator ausgerüstet (USO), der die Stabilität des Radiosignals und somit die Sensitivität und Genauigkeit der Messung entscheidend verbessert. Bei jeder der 21 Okkultationen konnte ein ionosphärisches Profil jeweils in der Nord- (polare Breiten) und der Südhemisphäre (Äquator bis mittlere Breiten) beobachtet werden. Die Elektronendichteverteilung der unteren Ionosphäre zeigt sich als zwei stabile Schichten bei 130 km und 145 km Höhe (Hauptschicht) und einer klar definierten Basis bei 120 km. Die Topside-Ionosphäre zwischen 150 km und 250 km ist über einen Zeitraum von 14 Tagen hochdynamisch mit starken Änderungen in der Elektronendichte. Eine Ionopause ist klar erkennbar und definierbar und zeigt eine variable Struktur und Höhe, die zum Zeitpunkt der Beobachtungen zwischen 270 km und 300 km Höhe lag.