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EP: Fachverband Extraterrestrische Physik
EP 5: Mars II, Venus, Merkur, Pluto
EP 5.3: Vortrag
Montag, 26. März 2007, 16:30–16:45, H46
Hybrid-Simulation von Merkurs Plasmaumgebung unter Einfluss planetarer Induktionseffekte — •Joachim Mueller1, Sven Simon1, Thorsten Bagdonat1, Jan Grosser2, Karl-Heinz Glassmeier2 und Uwe Motschmann1,3 — 1Institut für theoretische Physik, TU Braunschweig — 2Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik, TU Braunschweig — 3DLR, Institut für Planetenforschung, Berlin
Da Merkur ähnlich wie die Erde einen äußerst leitfähigen Kern aufweist, wird eine wesentliche Beeinflussung der Magnetosphäre durch planetar induzierte Felder vermutet. Es ist das Ziel dieser Studie, in eine Hybrid-Simulation von Merkurs Plasmaumgebung verschiedene planetare Leitfähigkeitsmodelle zu integrieren und so Rückschlüsse über die Wechselwirkung induzierter Felder mit der Magnetosphäre zu gewinnen. Ein Hybrid-Modell beschreibt die Elektronen des Plasmas als eine masselose Flüssigkeit, behandelt Ionen aber als einzelne Partikel. In ein solches Modell wurde ein Algorithmus für die Berechnung von Feldern in ohmschen Leitern integriert. Wird die Diffusionsgeschwindigkeit des magnetischen Feldes durch den Planeten über eine niedrige Leitfähigkeit so reguliert, daß sie vergleichbar mit der Geschwindigkeit des umströmenden Plasmas ist, weist die Plasmaumgebung zahlreiche Ähnlichkeiten zur Wechselwirkung des Mondes mit dem Sonnenwind auf. Anders führt eine hohe planetare Leitfähigkeit zu einem massiven Anwachsen der tagseitigen Magnetfeldstärke, da Diffusionsgeschwindigkeit und Plasmageschwindigkeit in unterschiedlichen Zeitskalen liegen.