Regensburg 2007 – wissenschaftliches Programm
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EP: Fachverband Extraterrestrische Physik
EP 6: Erde
EP 6.2: Vortrag
Dienstag, 27. März 2007, 15:15–15:30, H46
Erste direkte Beobachtung des ionosphärischen F-Schichtdynamos mit CHAMP — •Hermann Lühr1, Stefan Maus2 und Claudia Stolle1 — 1GeoForschungsZentrum Potsdam, Potsdam — 2Cooperative Inst. for Research in Environm. Sci., University of Colorado, Boulder, CO
Basierend auf Messungen des Satellit CHAMP im Zeitbereich von Aug. 2000 bis Okt. 2004 war es erstmalig möglich die Ströme des F-Schichtgenerators zu allen Lokalzeiten zu beobachten. Bereits Rishbeth (1971) hatte die Existenz dieses Generators in der F-Schicht vorhergesagt. Angetrieben wird der Generator durch thermosphärische zonale Winde, die vom Dichtehoch, kurz nach Mittag, in alle Richtungen wegblasen. Die westwärtigen thermosphärischen Winde erzeugen ein aufwärts gerichtetes E-Feld und treiben Ströme, die um Mittag am stärksten sind. Der ostwärtige Wind treibt ähnliche Ströme aber mit entgegen gesetzter Fließrichtung. Diese Ströme haben ihr Maximum kurz nach Sonnenuntergang (18.5 LT), sie sind aber noch nachweisbar bis Mitternacht. Auf der CHAMP-Höhe (ca. 420km) in der F-Schicht oberhalb des Dip-Äquators kreuzen wir während der ersten Hälfte des Tages einen abwärts fließenden Strom der Dichte 6 mA/m. Aufwärts gerichtete Ströme von 4 mA/m beobachten wir dagegen nach Sonnenuntergang. Aus diesen gemessenen Strömen lassen sich eine Reihe von Kenngrößen in der Ionosphäre, wie die Stärke des vertikalen E-Feldes oder der Leitwert der verbundenen Flußröhre herleiten.