Regensburg 2007 – wissenschaftliches Programm
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GP: Fachverband Geschichte der Physik
GP 5: Handwerkergelehrte und Instrumentenmacher
GP 5.4: Vortrag
Dienstag, 27. März 2007, 10:35–11:00, H35
Die astronomischen Instrumente Bohnenbergers von Wilhelm Gottlob Benjamin Baumann — •Wolfgang Schaller — Mülbergerstr. 163 D-73728 Esslingen
Aufgrund der gestiegenen Anforderungen der Astronomie an die Messgenauigkeit fand Ende des 18. Jhdts die Einführung der grossen Kreisinstrumente, speziell der Wiederholungkreise statt. Im Allgemeinen gelten Johann Georg Repsold und Georg Friedrich von Reichenbach als Pioniere dieser Technik in Deutschland.
Als Johann Gottlob Friedrich von Bohnenberger um 1800 ein Vollkreisinstrument brauchte, ließ er dieses jedoch bei Wilhelm Gottlob Benjamin Baumann in Stuttgart bauen.
Baumann lernte zuerst bei Tiedemann in Stuttgart und ging dann um 1796 zu Ramsden. Ab 1797 war er in Stuttgart. Sein erstes grosses Instrument ist der 1802 an Bohnenberger gelieferte Wiederholungskreis. In der Folgezeit entstand eine intensive Zusammenarbeit zwischen Baumann und Bohnenberger. Ferner wurde Baumann in der Zeit zwischen 1800 und 1820 häufig in astronomischen Zeitschriften erwähnt und oft in einem Satz mit Reichenbach und anderen genannt.
Auf Dauer konnte er sich allerdings nicht behaupten. Als Bohnenberger 1815 einen weiteren astronomischen Kreis braucht, bestellt er diesen bei Reichenbach. Er beruft sich dabei auf Baumann selbst, der sagt, er hätte dieses Instrument nicht in der Zeit und zu dem Preis wie Reichenbach liefern können. Baumann zog sich danach vom Bau grosser astronomischer Instrumente zurück, blieb aber als Mechaniker, auch für Bohnenberger, tätig.