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MM: Fachverband Metall- und Materialphysik
MM 32: Diffusion and point defects I
MM 32.4: Vortrag
Donnerstag, 29. März 2007, 11:00–11:15, H6
Ungewöhnliche Diffusion von Ag und Cu in CdTe — •Herbert Wolf1, Frank Wagner1, Thomas Wichert1 und ISOLDE Collaboration2 — 1Technische Physik, Universität des Saarlandes, 66041 Saarbrücken — 2CERN, CH-1211 Genf 23, Schweiz
Normale Diffusion äußert sich in einer von der Quelle
ausgehenden monotonen Abnahme des Konzentrationsprofils. Im
Gegensatz dazu zeigen die Diffusionsprofile von Ag und Cu in den
II-VI Halbleitern CdTe, ZnTe und CdZnTe ein völlig anderes
Verhalten, wenn die Diffusion unter einem externen Dampfdruck der
Metallkomponente durchgeführt wird [1]. So wird in CdTe nach
Implantation von 111Ag oder 67Cu und Tempern
bei 825 K ein Profil beobachtet, das symmetrisch im Querschnitt des
800 µm dicken Kristall liegt, wobei die 111Ag Konzentration
im Zentrum gegenüber den Randschichten fast stufenartig zunimmt
und dort 20-fach erhöht ist. Wird hingegen das
Diffusionstempern unter externem Te Druck durchgeführt, tritt in
den Randbereichen des CdTe Kristalls eine gegenüber dem
Kristallinneren stark erhöhte Ag Konzentration auf. Ein
quantitatives Modell wird vorgestellt. Dieses Modell
berücksichtigt den Einfluss des externen Dampfdrucks
während des Temperns und damit die durch die Diffusion intrinsischer Defekte verursachte
Änderung der Stöchiometrieabweichung des CdTe Kristalls. Außerdem wird die elektrische Drift
geladener Defekte im internen elektrischen Feld, das durch die Konzentrationsprofile der geladenen
Defekte verursacht wird, berücksichtigt.
Gefördert durch das BMBF, Projekte 05KK1TSB/7 und CZE 3/002.
H.Wolf et al., Phys. Rev. Lett. 94 (2005) 125901.