Regensburg 2007 – wissenschaftliches Programm
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UP: Fachverband Umweltphysik
UP 19: Atmosphäre und Aerosole: Datenauswertung und Modellierung
UP 19.5: Vortrag
Mittwoch, 28. März 2007, 17:15–17:30, Phy 5.0.20
Nanoteilchenbildung im Abgas moderner Dieselfahrzeuge: Ein potentielles Umweltproblem — •Frank Arnold1, T. Schuck1, L. Pirjola2,3, J. Keskinen4, T. Rönkkö4, T. Lähde4, K. Hämeri2,5, H. Aufmhoff1, A. Sorokin1 und D. Rothe6 — 1Max Planck Institute for Nuclear Physics — 2University of Helsinki — 3Helsinki Polytechnic — 4Tampere University — 5Finnish Institute of Occupational Health — 6MAN Nutzfahrzeuge AG
Dieselkraftfahrzeuge werden zunehmend mit Abgasfiltersystemen ausgerüsted, die Russteilchen und organische Verbindungen sehr weitgehend aus dem Abgasstrom entfernen. Allerdings fördern die meist einen Oxidationskatalysator enthaltenden Filtersysteme die Bildung grosser Mengen sehr kleiner volatiler Aerosolteilchen mit Durchmessern um 10 nm. Sowohl die chemische Natur dieser volatilen Nanoteilchen als auch der Mechanismus ihrer Bildung sind unklar. Wir haben detaillierte Untersuchungen der Nanoteilchenbildung an einem Dieselmotor-Prüfstand sowie Modellrechnungen durchgeführt. Diese zeigen, dass die Nanoteilchenbildung unmittelbar hinter dem Abgasrohr durch homogene Nukleation gasförmiger H2SO4 erfolgt. Das Nanoteilchenwachstum wird durch Aufkondensation im Abgas vorhandener organischer Spurengase verstärkt. Unter diesen organischen Molekülen befinden sich wahrscheinlich auch karzinogene Moleküle. Da Nanoteilchen besonders leicht in die tiefsten und verwunbarsten Bereiche der menschlichen Lunge eindringen könnten Nanoteilchen suzusagen als *Trojanisches Pferd* karzinogene organische Moleküle in diese Bereiche transportieren.