Berlin 2008 – wissenschaftliches Programm
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AKA: Arbeitskreis Physik und Abrüstung
AKA 6: Surveillance and Space Security
AKA 6.2: Vortrag
Donnerstag, 28. Februar 2008, 17:00–17:30, H 0110
Die Auswirkung des chinesischen Anti-Satellitentests auf die Weltraummüllumgebung — •Carsten Wiedemann1, Patricia Netzlaf1, Sebastian Stabroth1, Holger Krag2 und Peter Vörsmann1 — 1TU Braunschweig, Institut für Luft- und Raumfahrtsysteme, Hermann-Blenk-Str. 23, 38108 Braunschweig — 2Space Debris Office, ESA/ESOC, Robert-Bosch-Str. 5, 64293 Darmstadt
China hat am 11. Januar 2007 eine Anti-Satelliten-Waffe (ASAT) im Weltraum getestet. Das Ziel des ASAT-Tests war die Zerstörung eines im Jahr 1999 gestarteten chinesischen Wettersatelliten mit der Bezeichnung Feng Yun 1C, der sich in ca. 850 Kilometern Höhe auf einer sonnensynchronen Umlaufbahn befand. Dieser Test war eines von etwa 200 Fragmentationsergeignissen, die sich seit dem Beginn der Raumfahrt auf Erdumlaufbahnen ereignet haben. Die Anzahl der von Radaranlagen entdeckten größeren Trümmer des chinesischen ASAT-Tests ist sehr hoch. In dem nicht beobachtbaren Kleinteilbereich ist die Trümmerzahl vermutlich ebenfalls deutlich angestiegen. Diese Vermutung wird überprüft, indem die Trümmerentstehung und ihre zeitliche sowie räumliche Verteilung modelliert werden. Aus der Objektpopulation wird der Partikelfluss für Satelliten abgeleitet. Im Vordergrund steht die Untersuchung der Partikelflusses auf Satellitenoberflächen, die sich nahe der Bahnhöhe befinden, in welcher der Test durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass das Kollisionsrisiko in 850 km Höhe angestiegen ist.