Berlin 2008 – wissenschaftliches Programm
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DD: Fachverband Didaktik der Physik
DD 6: Anregungen aus dem Unterricht für den Unterricht I (Diverses)
DD 6.3: Vortrag
Montag, 25. Februar 2008, 14:20–14:40, EW 229
Spalt- und Stegspektrum als sich bedingende Teilphänomene einer experimentellen Anordnung — •Matthias Rang1 und Johannes Grebe-Ellis2 — 1Forschungsinstitut am Goetheanum, Dornach (CH) — 2Humboldt-Universität zu Berlin
Mit einem an der Wissenschaftsmethode Goethes orientierten phänomenologischen Ansatz wurden in den letzten Jahren nahezu alle Gebiete der Optik neu erarbeitet. Es wurde ferner gezeigt, welchen didaktischen Wert eine solche nicht reduktionistische Art der Naturanschauung haben kann. Dass das Gebiet der Spektren und Dispersionsfarben in diesem Zusammenhang bisher nur am Rande berücksichtigt wurde, hängt möglicherweise mit ideologischen Verhärtungen im casus Goethe-contra-Newton zusammen. Als Ausdruck davon wurden die experimentellen Voraussetzungen der Spalt- und Stegspektren (gelegentlich auch Newton- und Goethespektren genannt) häufig als Gegensätze dargestellt. Mithilfe einer überraschend einfachen experimentellen Anordnung können wir indessen zeigen, dass die genannten Spektren Teilphänomene eines experimentellen Bedingungszusammenhangs sind. Die Spektren schließen sich in ihrer Erscheinung nicht aus, sondern bedingen sich gegenseitig. Das zentrale optische Bauteil der Anordnung gestattet insbesondere die Realisierung einer kontinuierlich variablen (beliebig schmalen) Stegbreite. Zum einen wollen wir damit einen experimentellen Beitrag leisten zu einer "Phänomenologie der Farbe"; zum anderen haben wir eine unterrichtstaugliche Version der Anordnung entwickelt, die demnächst in Serienfertigung geht.