Berlin 2008 – wissenschaftliches Programm
Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
GP: Fachverband Geschichte der Physik
GP 1: Max Planck-Symposium I
GP 1.3: Vortrag
Donnerstag, 28. Februar 2008, 10:45–11:15, H 0106
Planck und die Hauptsätze der Thermodynamik — •Stefan Wolff — Ludwig-Maximilians Universität München (s.wolff@lrz.uni-muenchen.de)
Plancks starkes Interesse an Fragen der Weltanschauung führte ihn in der Anfangsphase seines Studiums bald von der reinen Mathematik zur Physik. Besondere Anziehungskraft übte dabei die Thermodynamik auf ihn aus, weil zwei aus diesem Gebiet hervorgehende grundlegende Prinzipien alle physikalischen Bereiche miteinander verknüpften. So wählte er nicht zufällig den zweiten Hauptsatz als Thema für seine Dissertation aus und seine kaum ein Jahr später folgende Habilitationsschrift wandte Ergebnisse daraus auf physikalisch-chemische Probleme an. Neben weiteren Arbeiten zum zweiten Hauptsatz, in denen er mit Anwendungen auf verdünnte Lösungen und thermoelektrische Erscheinungen diesen noch stärker als allgemeines Naturprinzip etablieren wollte, beschäftigte er sich auch mit dem Prinzip von der Erhaltung der Energie. Es handelte sich dabei nicht mehr um aktuelle Forschung. Anlaß war eine Preisaufgabe der Göttinger Philosophischen Fakultät von 1887, die Planck dazu brachte, einen großen historischen Überblick auszuarbeiten, der dann in mehreren Auflagen als Mono*graphie erschien. Gerade diese frühen Arbeiten Plancks zu den Hauptsätzen machen deutlich, wie stark sein Bedürfnis nach einer ganzheitlichen Betrachtungsweise in der Physik war und weshalb der atomistische Ansatz, der nicht ohne zusätzliche Hypothesen auszukommen schien, für ihn so wenig attraktiv war.