Darmstadt 2008 – wissenschaftliches Programm
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A: Fachverband Atomphysik
A 17: Collision processes and energy transfer I (jointly with MO)
A 17.2: Vortrag
Donnerstag, 13. März 2008, 09:00–09:15, 3F
Manipulation von Protonentransferreaktionen mittels Zustandsselektion — •Franziska Unger, Lisa Paetow und Karl-Michael Weitzel — Fachbereich Chemie, Universität Marburg
Ionen-Molekül-Reaktionen (IMR) sind von großer Bedeutung für zahlreiche natürliche und künstliche Prozesse, insbesondere in der Plasmachemie. Ein wichtiger Vertreter der IMR ist der Protonentransfer (PT), auf dem auch eine der empfindlichsten Methoden der Spurenanalytik, die Protonentransfer-Massenspektrometrie, basiert. Diese ermöglicht Nachweisgrenzen im ppt-Bereich. Eine interessante, bisher nicht vollständig verstandene Frage ist die nach dem Einfluss der Rotation auf Reaktionen zwischen Ionen und Molekülen, speziell im Vergleich exothermer und endothermer Reaktionssysteme. Hier beschreiben wir erstmals eine systematische Untersuchung der Wirkungsquerschnitte für den PT von HBr+ auf CO2 (sowie CO) mit Kontrolle des Spin-Bahn-Zustandes und der Molekülrotation des HBr+-Ions. Wir zeigen, dass der Wirkungsquerschnitt für ein exothermes Reaktionssystem mit der Stoßenergie abnimmt, für ein endothermes Reaktionssystem nimmt er mit der Stoßenergie im Wesentlichen zu. Für beide Systeme hingegen wird der Querschnitt für rotationskalte Ionen maximal. Mögliche Implikationen für technische Prozesse der Plasmachemie werden diskutiert.