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EP: Fachverband Extraterrestrische Physik
EP 1: Near Earth Space / CAWSES / EISCAT symposium
EP 1.11: Vortrag
Montag, 3. März 2008, 17:15–17:30, KGI-Aula
Einfluss von Gezeitenwellen auf den äquatorialen Elektrojet — •Hermann Lühr1, Martin Rother1 und Patrick Alken2 — 1GeoForschungsZentrum Potsdam, Potsdam — 2Cooperative Inst. for Research in Environm. Sci., University of Colorado, Boulder, CO
Neuere Beobachten von Satelliten aus zeigen bei einer Reihe von ionosphärischen und thermosphärischen Größen längenabhängige Strukturen, die eine Periodizität von 90° Länge aufweisen. Bei diesen Größen handelt es sich zum Beispiel um Temperaturen und Winde in der unteren Thermosphäre und der Mesosphäre. Diese längenabhängigen Strukturen lassen sich auf ostwärtswandernde, tägliche Gezeitenwellen mit der Wellenzahl 3 (DE3) zurückführen. Dadurch, dass sich die Erde einmal pro Tag unter der Satellitenbahn hindurchdreht, erscheint die Dreifach-Welle in den Satellitendaten als eine Vierfach-Struktur. Basierend auf CHAMP-Daten konnte gezeigt werden, dass auch die Stärke des äquatorialen Elektrojets (EEJ) eine solche Vierfach-Struktur aufweist. Wenn diese Längenstruktur von der Gezeitenmode DE3 erzeugt wird, müssen sich die Maxima im EEJ mit der Lokalzeit nach Osten verschieben. Wir haben eine Analyse der tagzeitlichen Wanderung der Längenstrukturen des EEJ für die verschiedenen Jahreszeiten vorgenommen. Dabei ergab sich, dass man während der Equinoxien eine deutliche Vierfach-Struktur findet, die mit einer DE3-Anregung kompatibel ist. Während der Sommermonate ist die Vierfach-Struktur schwächer und im Winter kaum nachzuweisen. Mit diesen Beobachtungen konnten wir einen weiteren EEJ-Antriebsmechanismus, DE3 Gezeiten, identifizieren, der bisher nicht bekannt war.