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EP: Fachverband Extraterrestrische Physik
EP 9: Planets and Small Bodies I
EP 9.1: Hauptvortrag
Mittwoch, 5. März 2008, 08:30–09:00, KGI-Aula
Europas innerer Ozean — •Nico Schilling, Joachim Saur und Fritz M. Neubauer — Institut für Geophysik, Universität zu Köln
Geologische und geophysikalische Beobachtungen, die mit Hilfe der Raumsonde Galileo beim Jupitermond Europa durchgeführt wurden, deuten auf einen salzhaltigen Ozean unter der Eiskruste des Mondes hin. Beobachtete Magnetfeldstörungen sind konsistent mit induzierten Magnetfeldern aus dem Inneren Europas. Diese Magnetfelder werden durch elektromagnetische Induktion in einem möglichen stark elektrolytisch leitfähigem Ozean unter der Eiskruste von Europa verursacht. Ein weiterer Prozess, der ebenfalls Magnetfeldstörungen erzeugt und daher in Konkurrenz zur Induktion steht, ist die Wechselwirkung von Europas Sauerstoff-Atmosphäre mit dem magnetosphärischen Plasma, in welches der Mond eingebettet ist. Ein genaues Verständnis dieser komplexen Wechselwirkung ist daher wichtig, um einen möglichen inneren Ozean besser zu charakterisieren. Mit Hilfe eines zeitabhängigen 3D Modells können wir sowohl die Leitfähigkeitsverteilung im Inneren Europas als auch die zeitlich variable Wechselwirkung zwischen der Jupitermagnetosphäre und der Europaatmosphäre untersuchen und selbstkonsistente Lösungen erhalten. Durch den Vergleich unserer Modellergebnisse mit den Messdaten der Raumsonde Galileo sind wir in der Lage, wesentlich verbesserte Aussagen über Leitfähigkeit und Dicke des Ozeans zu gewinnen. Entgültigen Aufschluß über die Existenz und die Eigenschaften des Eismondes könnte Laplace liefern, eine im Rahmen des "Cosmic Vision" Programmes der ESA vorgeschlagene Orbitermission zu Europa.