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T: Fachverband Teilchenphysik
T 27: QCD IV
T 27.1: Gruppenbericht
Freitag, 7. März 2008, 14:00–14:20, KGI-HS 1021
Bestimmung der Gluonpolarisation bei COMPASS — •Susanne Koblitz — Institut für Kernphysik, Universität Mainz, Deutschland
Eines der Hauptziele des COMPASS-Experimentes ist die
Bestimmung des Gluonbeitrags zum Nukleonspin Δ G.
Δ G kann bei COMPASS prinzipiell auf zwei verschiedene Arten
bestimmt werden. In der doppelt polarisierten, tiefunelastischen
Myon-Deuteron-Streuung erfolgt die direkte Messung der
Gluonpolarisation Δ G/G an Hand von Doppelspin-Asymmetrien
bei Photon-Gluon-Fusionsprozessen (PGF). PGF-Ereignisse werden bei
COMPASS über offene Charmproduktion und Hadronenpaare
nachgewiesen. Bei letzteren werden getrennte Analysen für den
kinematischen Bereich der tief-unelastischen Streuung (Q2 > 1
(GeV/c)2) und den Bereich der quasi-reellen Photoproduktion (Q2 <
1 (GeV/c)2) durchgeführt.
Dadurch ergeben sich insgesamt drei
Messergebnisse, die auf einen kleinen Wert von Δ G/G im Bereich
xG = 0.1 hinweisen.
Alternativ zur direkten Messung kann man die Gluonpolarisation auch
aus den Messungen der polarisierten Strukturfunktion g1 von COMPASS
und anderen Fixed-Target Experimenten ermitteln. Dazu wird eine NLO
pQCD-Analyse der Datenpunkte durchgeführt. Die beobachtete
Q2-Abhängigkeit von g1 erlaubt dabei Rückschlüße auf
die Gluonpolarisation.
Der Vergleich der direkten Messungen mit den der Ergebnisse, der bei COMPASS
durchgeführten Analyse, wird diskutiert.