Greifswald 2009 – wissenschaftliches Programm
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P: Fachverband Plasmaphysik
P 7: Theorie/Modellierung I
P 7.4: Vortrag
Dienstag, 31. März 2009, 14:00–14:15, HS Biochemie (groß)
Das Ion-Feature in der Röntgen-Thomson-Streuung in dichten, partiell ionisierten Mehrkomponentenplasmen — •Thomas Bornath, Carsten Fortmann, Bastian Holst, Wolf-Dietrich Kraeft, Ronald Redmer, Volker Schwarz und Robert Thiele — Institut für Physik, Universität Rostock
In der theoretischen Beschreibung der Thomson-Streuung energetischer Photonen in warmer dichter Materie spielt der dynamische Strukturfaktor der Elektronen eine zentrale Rolle. Die Beiträge der Elektronen zum Streusignal sowohl im nichtkollektiven Regime (Compton-Streuung) als auch kollektiven Regime (Plasmonen) [1] sind gut verstanden. Sowohl Dichte als auch Temperatur des Plasmas konnten mit hoher Genauigkeit bestimmt werden.
Die Thomson-Streuexperimente an warmer dichter Materie ermöglichen es aber auch, verschiedene theoretische Modelle für den ionischen Beitrag zum Thomson-Streusignal zu überprüfen. Auf der Grundlage der Chihara-Formel [2] wurden insbesondere für den statischen Ion-Ion-Strukturfaktor bisher stark unterschiedliche theoretische Ergebnisse kontrovers diskutiert. Wir stellen einen quantenstatistischen Zugang vor und diskutieren die Anwendbarkeit der Chihara-Formel. Zur Berechnung des statischen Ion-Ion-Strukturfaktors werden zwei komplementäre Methoden benutzt: einerseits HNC-Rechnungen mit effektiven Quantenpotentialen und andererseits Quanten-Molekulardynamik-Rechnungen.
[1] S. H. Glenzer et al., Physics Review Letters 98, 065002 (2007).
[2] J. Chihara, J. Phys.: Condens. Matter 12, 231 (2000).