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AGA: Arbeitsgruppe Physik und Abrüstung
AGA 1: Verification, Space Surveillance and Early Warning
AGA 1.2: Vortrag
Mittwoch, 4. März 2009, 15:00–15:30, VMP 9 HS
Verifikation der Rüstungskontrolle im Weltraum — •Jürgen Scheffran — University of Illinois at Urbana-Champaign, USA
Nach dem Ende der Bush-Administration bestehen neue Chancen, dass die Rüstungskontrolle im Weltraum ernsthaft angegangen wird. Das Spektrum der Optionen reicht von Verkehrsregeln für den Weltraum bis zu einem vollständigen Verbot von Weltraumwaffen, eingebettet in ein umfassendes kooperatives Sicherheitsregime für den Weltraum. Eine der Schlüsselfragen ist die Verifikation eines möglichen Weltraum-Rüstungskontrollabkommens. Um eine ausreichende Überprüfung sicherzustellen, sind Prinzipien, Regeln und Verifikationsmittel bereitzustellen, die das Destruktivpotenzial von weltraumbezogenen Systemen eingrenzen und das Risiko bewaffneter Einsätze begrenzen. Hierzu ist eine Analyse der Multi-Funktionsfähigkeit und Doppelverwendbarkeit von Weltraumobjekten ebenso erforderlich wie der für Weltraumeinsätze nutzbaren Trägersysteme. Besondere Problembereiche sind die Miniaturisierung, das Manövrierpotenzial und die Verwundbarkeit von Satelliten, die Entwicklung von Raketenabwehrsystemen, das Destruktivpotential von Lasersystemen und die Ähnlichkeit von ballistischen Raketen und Weltraum-Trägerraketen. Aus möglichen Abgrenzungen ergeben sich Anforderungen an die Verifikation und dafür erforderliche Mittel, insbesondere für Sallitenbeobachtung, Weltraum-Tracking-Systeme und Inspektionen von weltraumrelevanten Anlagen. Dies ist eine Voraussetzung für eine vorbeugende Rüstungskontrolle im Weltraum, die Risiken, Kosten und Effizienz von Abkommen in den Kontext sicherheitspolitischer Bewertungen setzt.