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MO: Fachverband Molekülphysik
MO 14: Cluster
MO 14.1: Hauptvortrag
Mittwoch, 4. März 2009, 14:00–14:30, VMP 6 HS-F
Hochaufgelöste Rumpfniveau-Spektroskopie von Schwefelhexafluorid-Clustern — •Roman Flesch1, Ertugrul Serdaroglu1, Andrey Pavlychev2 und Eckart Rühl1 — 1Freie Universität Berlin, Physikalische Chemie, Takustr. 3, 14195 Berlin — 2St. Petersburg State University, 198504 St. Petersburg, Russland
Schwach gebundene Cluster stellen das Bindeglied zwischen isolierten Molekülen in der Gasphase und kondensierten Formen der Materie dar. Die Innerschalenanregung hat sich wegen ihrer orts- und elementspezifischen Eigenschaften als empfindliche Sonde hinsichtlich der elektronischen Struktur der Cluster erwiesen. Dies wird für Schwefelhexafluorid-Cluster (SF6)n an Hand eines detaillierten Vergleiches der Resultate aktueller Berechnungen von Potentialverläufen auf Grundlage des quati-atomaren Ansatzes mit Ergebnissen von Absorptionsexperimenten an Clustern im Bereich der Schwefel-2p-Anregung gezeigt. Es wird in Übereinstimmung mit Modellrechnungen (Quasiatomarer Ansatz) beobachtet: (a) resonante Strukturen (NEXAFS-Resonanzen) unterhalb der S 2p-Ionisationsgrenze bleiben durch die Clusterbildung nahezu unverändert; (b) Übergänge in Rydbergzustände sind durch die Überlagerung des Coulombpotentials in SF6 mit Rotationsbarrieren aus der Clusterumgebung unterdrückt; (c) resonante Strukturen oberhalb der S 2p-Ionisationsgrenze (shape-Resonanzen) sind zu niedrigerer Energie verschoben und in ihrer Form verändert; (d) Doppelanregungen sind ebenfalls wie die Rydberg-Zustände abgeschwächt. Die experimentellen Resultate werden eingehend in Bezug auf Prognosen, die auf dem Quasiatomaren Ansatz basieren, diskutiert.