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Hamburg 2009 – wissenschaftliches Programm

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MS: Fachverband Massenspektrometrie

MS 4: AMS-Applications

MS 4.5: Vortrag

Dienstag, 3. März 2009, 11:45–12:00, VMP 8 R05

Iod-129 und andere anthropogene Radionuklide in der Nordsee — •Lübbert Tosch1, Rolf Michel1, Hartmut Nies2, Hans-Arno Synal3 und Vasily Alfimov31Zentrum für Strahlenschutz und Radioökologie, Leibniz Universität Hannover, Deutschland — 2Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie, Hamburg, Deutschland — 3Institut für Teilchenphysik, ETH Zürich, Schweiz

Durch anthropogene Freisetzungen wurde das Vorkommen des langlebigen Radionuklids Iod-129 (T1/2=15,7Ma) nachhaltig verändert. Natürliches 129I entsteht durch Spontanspaltung von 238U und durch Spallationsreaktionen von Xenon mit kosmischer Strahlung. Künstliches 129I wird bei der neutroneninduzierten Spaltung von 235U und 239Pu gebildet. Anthropogenes 129I wird in erster Linie durch die Wiederaufarbeitungsanlagen in La Hague und Sellafield in die Umwelt freigesetzt, weitere Quellen sind Kernwaffentests und Unfälle in kerntechnischen Anlagen. Es wird über eine systematische Beprobung der Nordsee und des Englischen Kanals in Hinblick auf 129I im Meerwasser berichtet. Durch anthropogene Beimengungen werden 129I/127I-Isotopenverhältnisse von mehr als 10−6 angetroffen, das natürliche Isotopenverhältnis liegt bei 10−12. Die Emissionen aus La Hague lassen sich innerhalb der Nordsee verfolgen. Es zeigt sich, dass sich die Kompartimente in Europa in Ungleichgewicht befinden. Die Ergebnisse werden auch in Hinblick auf die Radionuklide 90Sr, 99Tc und 137Cs in Nordseewasser diskutiert. Die 129I/127I-Isotopenverhältnisse wurden mit AMS an der ETH Zürich bestimmt und die 127I-Gehalte wurden mit ICP-MS ermittelt.

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