Hamburg 2009 – wissenschaftliches Programm
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MS: Fachverband Massenspektrometrie
MS 4: AMS-Applications
MS 4.8: Vortrag
Dienstag, 3. März 2009, 12:30–12:45, VMP 8 R05
Bestimmung von Plutonium-Isotopen mittels AMS — •Tanja Bisinger1, Rolf Michel1, Lukas Wacker2 und Hans-Arno Synal2 — 1Zentrum für Strahlenschutz und Radioökologie, Leibniz Universität Hannover, Deutschland — 2Institut für Teilchenphysik, ETH Zürich, Schweiz
Die Bestimmung von Aktivitätskonzentrationen sowie Isotopenverhältnissen der verschiedenen Plutonium-Isotope ist von besonderem Interesse in der Radioökologie. Plutonium wurde durch Kernwaffentests, Wiederaufarbeitungsanlagen, Kernreaktoren oder Unfälle in die Umwelt eingebracht. Die Kombination aus Beschleunigermassenspektrometrie (AMS) und Alphaspektrometrie ermöglicht die Untersuchung aller dosis-relevanter Plutonium-Isotope. Der große Vorteil der AMS liegt darüber hinaus in der Messung der 240Pu/239Pu-Isotopenverhältnisse, der Bestimmung von 241Pu, den kurzen Messzeiten sowie der geringen Nachweisgrenze (106 Atome). Proben aus den hoch kontaminierten Gebieten um Tschernobyl, der Nordsee und der Irischen See wurden per Alphaspektrometrie untersucht, um das der AMS nicht zugängliche Isotop 238Pu zu bestimmen. Anschliessend erfolgte die Messungen der Proben am 500 kV Tandem-Beschleuniger der ETH Zürich. Die gemessenen 240Pu/239Pu-Isotopenverhältnisse ermöglichen Rückschlüsse auf den Ursprung der Kontamination. Dadurch kann Plutonium, welches während des Reaktorunglücks von Tschernobyl emittiert wurde, von dem Plutonium unterschieden werden, welches aus dem globalen Fallout oder anderen Quellen stammt.