Bonn 2010 – scientific programme
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EP: Fachverband Extraterrestrische Physik
EP 1: Near Earth Space I
EP 1.2: Talk
Monday, March 15, 2010, 09:30–09:45, AKM
Thermosphärische Wind- und Dichtestörungen durch magnetische Teilstürme — Patricia Ritter1, Hermann Lühr1 und •Eelco Doornbos2 — 1Deutsches GeoForschungsZentrum - GFZ, Potsdam — 2TU Delft, Dept. of Earth Observation and Space Systems (DEOS), The Netherlands
Der Energie- und Impulseintrag aus der Magnetosphäre in die Ionosphäre bzw. Thermosphäre findet vorwiegend in hohen Breiten statt. Die vorliegende Studie befasst sich mit dem Phänomen der magnetischen Teilstürme und den damit verbundenen Beobachtungen in der Thermosphäre durch den Satelliten CHAMP. Aus den Messungen des sehr empfindlichen Akzellerometers an Bord des Satelliten können die Luftdichte und zonalen Winde abgeleitet werden. Basierend auf einer großen Anzahl von Teilstürmen konnten wir die typische Reaktion der Thermosphäre in hohen und niedrigen Breiten ermitteln. Nach Einsetzen eines Teilsturms ist die thermosphärische Luftdichte zunächst in den Polargebieten erhöht. Diese Dichteanomalie bewegt sich auf der Nachtseite mit einer Geschwindigkeit von 650 m/s hin zu niedrigen Breiten und erreicht 3-4 Stunden später den Äquator. Durch den Einfluss der Corioliskraft wird diese wandernde atmosphärische Störung (TAD) westwärts abgelenkt. In Übereinstimmung mit neueren Windmodellen ist die Änderung der zonalen Windgeschwindigkeit, die mit dieser Störung einhergeht, in der Nähe des Äquators kurz vor 24 Uhr sehr gering und erreicht dort nach Mitternacht moderate, westwärts-gerichtete Geschwindigkeiten. Generell ist das Windsystem der Thermosphäre durch magnetische Teilstürme wenig gestört.