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EP: Fachverband Extraterrestrische Physik
EP 10: Planets and Small Bodies III
EP 10.1: Hauptvortrag
Mittwoch, 17. März 2010, 13:45–14:15, AKM
Vielfältige Winde in der Atmosphäre des Saturnmondes Titan — •Tetsuya Tokano — Institut für Geophysik und Meteorologie, Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln
Die Huygens-Sonde hat zum ersten Mal das Vertikalprofil des Windes in der Atmosphäre des Saturnmondes Titan in situ gemessen. Huygens bestätigte die Existenz der Superrotation in der Stratosphäre, hinterließ jedoch auch eine komplexe Trajektorie während des Abstiegs. Das ist ein Hinweis dafür, dass die Windsysteme in der unteren Atmosphäre von Titan komplexer sind als bisher gedacht. Diese Arbeit gibt einen Überblick über die vielfältigen Windsysteme, die in der Troposphäre von Titan theoretisch vorhergesagt werden, und diskutiert, wie sie mit den Daten von Huygens und Cassini konsistent sind. Eine Reihe von thermisch und mechanisch angetriebenen Windsystemen ist in der Troposphäre vorhergesagt. Differentielle Heizung kombiniert mit den Jahreszeiten von Titan verursacht eine globale Hadleyzirkulation. Der thermische Wind erzeugt aufgrund der Temperaturabnahme vom Sommerpol zum Winterpol Ostwind im Sommer und Westwind im Winter. Schweregezeiten von Saturn verursachen rotierende Winde an mittleren und hohen geographischen Breiten. Große polare Seen können je nach der Zusammensetzung durch Temperaturunterschiede zwischen See und Land auflandige oder ablandige Winde in Gang setzen. Topographie beeinflusst die atmosphärische Zirkulation mechanisch. Konvektive Wolken bringen lokale Aufwinde und Böen mit sich.