Bonn 2010 – wissenschaftliches Programm
Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
GR: Fachverband Gravitation und Relativitätstheorie
GR 12: Astrophysik
GR 12.1: Vortrag
Mittwoch, 17. März 2010, 15:20–15:40, JUR K
Bestimmung der Dunkle-Materie-Verteilung der Milchstraße — •Markus Weber und Wim de Boer — Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Germany
Das Dichtemodell der Milchstraße ist hauptsächlich durch die lokale Materiedichte (Oort-Limit), die Rotationsgeschwindigkeit am Ort der Sonne und die Gesamtmasse der Galaxie bestimmt. Die χ2-Anpassung aller Daten zeigt, dass die lokale Dunkle-Materie-Dichte stark positiv mit dem Skalenradius des Haloprofils und stark negativ mit dem Skalenradius der Dichteverteilung der Galaktischen Scheibe korreliert ist. Da diese Skalenlängen nur ungenau bekannt sind kann die lokale Dichte von 0.2 bis 0.4 GeV cm−3 (0.005 - 0.01 M⊙ pc−3) variieren, wenn man ein sphärisches Haloprofil annimmt und eine Gesamtmasse bis zu 2 · 1012 M⊙ zulässt. Für abgeplattete Haloprofile und Scheiben aus Dunkler Materie, die von N-body-Simulationen vorhergesagt werden, kann sich die lokale Dunkle-Materie-Dichte weiter erhöhen. Die Rotationskurve innerhalb der Galaktischen Scheibe, die ein Minimum bei etwa 9 kpc aufweist, kann durch ein einfaches Haloprofil nicht beschrieben werden. Eine Substruktur des Halos, bestehend aus zwei Dunkle-Materie-Ringen, kann die Rotationskurve innerhalb der Galaktischen Scheibe, die Rotationsgeschwindigkeit von Halosternen und die lokale Oberflächendichte beschreiben.