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HK: Fachverband Physik der Hadronen und Kerne
HK 15: Struktur und Dynamik von Kernen III
HK 15.1: Vortrag
Dienstag, 16. März 2010, 14:00–14:15, HG II
Suche nach superschweren Elementen mit Beschleunigermassenspektrometrie (AMS) * — •Peter Ludwig1, Shawn Bishop1, Iris Dillmann1, Thomas Faestermann1, Gunther Korschinek1, Pankaj Kumar1,2 und Georg Rugel1 — 1Physik Department E12 und E15, Technische Universität München, 85748 Garching, Germany — 2Inter-University Accelerator Centre, Aruna Asaf Ali Road, New Delhi-110067, India
In der Natur könnte eine kleine Menge superschwerer Elemente vorkommen, die vor
der Entstehung des Sonnensystems im r-Prozess erzeugt wurden, wenn ihre
Halbwertszeit sehr lang ist (Größenordnung 109 Jahre). Besonders stabil sind
Kerne mit abgeschlossenen Neutronen- und Protonenzahlen. Theoretische Modelle
deuten auf Schalenabschlüsse mit N=184 und Z=108 hin. Ein möglicher Kandidat ist
also 292Hs. Solche extrem neutronenreichen Kerne können nicht durch Fusion
im Labor erzeugt werden. Mit dem AMS Aufbau am Maier-Leibnitz-Laboratorium in
Garching ließen sich kleinste Spuren von 292Hs in seinem chemischen Homolog
Osmium nachweisen. Hierfür wird im Moment ein Nachweissystem mit
Flugzeit-Messung und einem Wien-Filter aufgebaut. Die bisherige Obergrenze
für das Vorkommen von 292Hs in Osmium liegt bei 10−14 [Briançon et
al. (2007), SHIN Experiment] (angenommene Halbwertszeit t1/2=109 a) und
wurde durch die Suche nach spontanen Spaltungen mit hoher Neutronenmultiplizität
in einer Osmium Probe bestimmt. Diese obere Grenze sollte sich in wenigen Tagen
AMS-Messung senken lassen.
*gefördert durch DFG (EXC 153)