Bonn 2010 – wissenschaftliches Programm
Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
SYDI: Symposium GHT Dissertationspreis
SYDI 1: Dissertationspreis
SYDI 1.4: Hauptvortrag
Montag, 15. März 2010, 15:30–16:00, HG X
JEWEL - ein Monte Carlo Modell für Jet Quenching — •Korinna Zapp — Institute for Particle Physics Phenomenology, Durham University
In ultra-relativistischen Kollisionen schwerer Atomkerne wird ein neuer Materiezustand aus quasi-freien Quarks und Gluonen, das Quark-Gluon Plasma (QGP), erzeugt. Die Wechselwirkungen mit dem QGP verändern die Struktur von Jets (Strahlen von Teilchen, in die energetische Quarks und Gluonen fragmentieren). Dieses als "Jet Quenching" bekannte Phänomen kann zur experimentellen Untersuchung der Eigenschaften des QGPs verwendet werden, sofern es theoretisch gut genug verstanden ist. Die bisher hauptsächlich verwendeten analytischen Modelle haben allerdings nicht zu einer schlüssigen Interpretation geführt. Der mit dem LHC erschlossene größere kinematische Bereich kann die Situation signifikant verbessern, erfordert aber auch die theoretische Beschreibung von Vielteilchen-Endzuständen. Da dies von analytischen Modellen kaum zu leisten ist, werden Monte Carlo Generatoren benötigt. JEWEL ist solch ein Generator für die Beschreibung der vollständigen Jet-Entwicklung in einem dichten Medium. Er basiert auf einer mikroskopischen Beschreibung von elastischen und inelastischen Wechselwirkungen und beschreibt auch die von LEP bekannte Jet-Entwicklung im Vakuum. Ein für die Entwicklung im Medium wichtiger Prozess ist induzierte Gluonemission, in der ein quantenmechanisches Interferenzphänomen, der LPM-Effekt, auftritt. Um diese Interferenz in JEWEL richtig beschreiben zu können, wurde eine lokale und probabilistische Formulierung gefunden.