Bonn 2010 – wissenschaftliches Programm
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T: Fachverband Teilchenphysik
T 103: Kosmische Strahlung III
T 103.4: Gruppenbericht
Mittwoch, 17. März 2010, 14:50–15:10, HG XII
Status und Ergebnisse des Pierre Auger-Observatoriums — •Rodica Tcaciuc — Universität Siegen
Das südliche Pierre Auger-Observatorium in der Provinz Mendoza, Argentinien, ist der weltweit größte Detektor für die Messung von kosmischer Strahlung höchster Energien oberhalb 1018 eV. Die ausgedehnten Luftschauer, die von den hochenergetischen Primärteilchen in der Atmosphäre ausgelöst werden, werden simultan mit zwei Nachweismethoden beobachtet. Sekundärteilchen, die den Erdboden erreichen, werden mit 1600 Wasser-Cherenkov-Detektoren auf einer Fläche von 3000 km2 nachgewiesen. In mondlosen Nächten registrieren zusätzlich 24 Fluoreszenzteleskope in vier Beobachtungsstationen am Rand des Detektorfelds das Fluoreszenzlicht, das die durch die geladenen Sekundärteilchen des Schauers angeregten Stickstoffmoleküle in der Atmosphäre erzeugen.
Der Vortrag gibt einen Überblick über den aktuellen Status des Pierre Auger-Observatoriums und die bisherigen Ergebnisse der Analysen der seit 2004 aufgenommenen Daten. Dazu gehören das Energiespektrum, die Elementzusammensetzung, Anisotropie-Messungen, und neue Grenzwerte für Photonen- und Neutrino-Flüsse. Weiterhin wird der Ausbau des Observatoriums für die Untersuchungen des um etwa eine Dekade niedrigeren Energiebereichs sowie der Status des Nordteils des Observatoriums vorgestellt, der in Colorado errichtet werden soll, um eine komplette Himmelsabdeckung zu erreichen.