Bonn 2010 – wissenschaftliches Programm
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T: Fachverband Teilchenphysik
T 99: Neutrinoastronomie III
T 99.1: Vortrag
Mittwoch, 17. März 2010, 14:00–14:15, Arithmeum
STONES: Stockert Neutrino Suche bei 1.4 GHz (ursprünglich T 99.8; die nachfolgenden sieben Beiträge wurden eine Position nach hinten verschoben) — •Peter M.W. Kalberla1 und Jürgen Starek2 — 1Argelander-Institut für Astronomie — 2Förderverein Astropeiler eV
Das 1956 erbaute 25-m-Radioteleskop Stockert wurde mit Mitteln der NRW-Stiftung und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz aufwändig saniert. Nach jahrelangem Stillstand hat der Förderverein Astropeiler Stockert e.V. das Teleskop wieder betriebsbereit gemacht. Dank der Mithilfe des MPIfR, der FGAN (jetzt Fraunhofer-Gesellschaft) und des Argelander-Instituts ist das Instrument heute mit einem 1,4 GHz-Empfänger und einem FPGA-basierten Spektrometer auf dem neuesten Stand der Technik ausgestattet.
Wir schlagen vor, das Teleskop für einen Zeitraum von 3 bis 5 Jahren zur Suche von Neutrinos bei Energien oberhalb von 1020 eV einzusetzen. Solche Teilchen erzeugen unter Wechselwirkung mit Eis, Salz oder Sand eine charakteristische Cherenkov-Strahlung (Askaryan 1962).
Das Instrument am Stockert bietet sich für diese Messungen besonders an, da die Hauptkeule des Spiegels ideal an den scheinbaren Monddurchmesser am Himmel angepasst ist und das Teleskop für Langzeitmessungen mit nur minimalen Unterbrechungen zur Verfügung steht. Auf diese Weise wird es möglich, 2×1011 kg Regolith als Target einzusetzen und das Radioteleskop zur Registrierung des Askaryan-Effekts zu verwenden.
Wir zeigen, dass solche Beobachtungen den Himmel optimal abdecken und wir bereits nach einem Jahr Messzeit neue Flussgrenzen für den Nachweis von UHE Neutrinos setzen können.