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Hannover 2010 – wissenschaftliches Programm

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DD: Fachverband Didaktik der Physik

DD 3: Lehr- und Lernforschung I (Kontexte)

DD 3.1: Vortrag

Montag, 8. März 2010, 13:00–13:20, S2

"Kontextorientierung" und "Verankerung in der Lebenswelt": Von fachdidaktischer "Good Practice" zur empirischen Prüfung — •Andreas Müller, Jochen Kuhn und Wieland Müller — Universität Landau, InNB, Lehreinheit Physik

Begriffe wie "Kontextorientierung" und "Verankerung in der Lebenswelt" gehören zum Standard-Repertoire wesentlicher und führender fachdidaktischer Ansätze, etwa der "Einwurzelung" bei Wagenschein (mit ihrer Wurzel wiederum bei Simone Weil) bis zu der "Sinnstiftung" (insbes. durch Kontexte; von Ausubel bis Muckenfuß). Anhand eines konkreten Beispiels (Aufgabenorientiertes Lernen auf der Basis von Zeitungsartikeln) wird gezeigt, wie diese Vorstellungen operationalisiert und empirisch geprüft werden können, und welchen Gewinn darüber hinaus eine Einordnung in eine theoretische Basis aus der pädagogischen Psychologie darstellt. Die Ergebnisse auf der Grundlage einer umfangreichen Stichprobe zeigen, dass "Kontextorientierung" als ein aus der Praxis geborener Ansatz zu Effekten führen kann, die nach den Maßstäben der Lehr-Lern-Forschung als beträchtlich bezeichnet werden dürfen (Effektstärken: Cohen d > 1, z. T. deutlich darüber), dass es aber auch praktisch wichtige Zusammenhänge gibt, die ohne eine theoriebasierte(!) empirische Forschung kaum gefunden und gedeutet werden könnten. In diesem Sinne plädiert der Beitrag für eine Verbindung von drei Komponenten, nämlich Praxis, Empirie und Theorie, die für eine Verbesserung von Unterricht und Lehrerbildung zunehmend als unentbehrlich angesehen wird.

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