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UP: Fachverband Umweltphysik
UP 2: Poster Session
UP 2.17: Poster
Dienstag, 9. März 2010, 16:30–18:30, Lichthof
Ozonabbau über dem offenen Ozean? — •Katja Grossmann, Jens Tschritter, Udo Frieß und Ulrich Platt — Institut für Umweltphysik, Heidelberg, Deutschland
BrO und IO spielen eine wesentliche Rolle in der Photochemie von Ozon. In der Troposphäre zerstören sie Ozon katalytisch, führen zur Bildung neuer Aerosolpartikel oder dienen als Oxidationsmittel für Dimethylsulfid. Die reaktiven Halogenverbindungen entstehen in der Grenzschicht durch unterschiedliche Prozesse, wie zum Beispiel durch die Freisetzung aus Meersalzaerosolen oder aus bestimmten Algen. IO wird vor allem in Küstennähe von Makroalgen produziert. Allerdings ist die Situation über dem offenen Ozean bislang ungeklärt. Dort treten völlig neue Parameter der Halogenfreisetzung auf, sowie signifikant höhere Ozonabbauraten als in den derzeitigen Klimamodellen angenommen werden.
Messungen von BrO und IO erfolgten mittels der multi-axialen differentiellen optischen Absorptionsspektroskopie (MAX-DOAS). Bei diesem Verfahren erhält man durch Spektralanalyse des gestreuten Sonnenlichtes, das bei verschiedenen Elevationswinkeln aufgenommen wurde, Informationen über die vertikale Verteilung der Spurengase, sowie über die Spurengaskonzentration.
Während der Schiffskampagne "Transbrom" im Westpazifik von Tomakomai, Japan (42°38'N, 141°37'E) nach Townsville, Australien (19°11'S, 146°50'E) wurden mittels spektroskopischer Messungen die Säulendichten von BrO und IO innerhalb der marinen Grenzschicht bestimmt, die Aussagen über deren Höhenverteilung erlauben.