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MM: Fachverband Metall- und Materialphysik
MM 21: Mechanical Properties I
MM 21.1: Vortrag
Dienstag, 23. März 2010, 10:15–10:30, H6
Plastische Verformungen und Schmelzerscheinungen beim makrospröden Bruch von Polyäthylenkörpern. — •Heinz Hans Walter Preuß — Hameln
Berichtet wird über eine bislang weitgehend unbeachtet gebliebene Entdeckung aus dem Jahre 1962 [1, 2, 3], die jünst bestätigt wurde [4]. Bei elektronenmikroskopischen Untersuchungen von Kohlenstoffabdrücken der Bruchfläche von Niederdruck-Polyäthylen-Proben waren morphologische Erscheinungen gefunden worden, wie sie nur nach dem Zerreißen einer zähflüssigen Substanz entstehen können, insbesondere Zapfen mit verdicktem abgerundeten Ende. Die Proben waren mit einer Biegevorrichtung mit Lastvorgabe bei Raumtemperatur und bei der Temperatur des flüssigen Stickstoffs gebrochen worden. Die der endgültigen Trennung vorausgehenden lokalen plastischen Deformationen führen dank der niedrigen Wärmeleitfähigkeit des Materials zur Erwärmung bis zur Schmelztemperatur (115oC), so dass die Trennung örtlich differenziert in zähflüssigen Phase erfolgt. Die ursprünglichen Abrissformen bilden sich nach der Trennung in abgerundete Formen und erstarren in der beobachteten Gestalt. Literatur: 1 H. H. W. Preuß, Plaste und Kautschuk, 10 (1963) Nr. 3, 161 2 H. H. W. Preuß, Plaste und Kautschuk, 10 (1963) Nr. 6. 330 3 H. H. W. Preuß, Dissertation, Leipzig, 1963 4 I. Brough, R. N. Haward, G. Healey, A. Wood, Polymer 45 (2004) 3115 - 3123