Dresden 2011 – scientific programme

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AGjDPG: Arbeitsgruppe junge DPG

AGjDPG 7: Und nach dem Physikstudium? - Interessante Berufseinblicke (mit AKC)

AGjDPG 7.2: Invited Talk

Thursday, March 17, 2011, 14:30–15:00, HSZ 201

Arbeiten im Patentbereich: rechtsnah, aber nicht physikfern — •Dorothée Weber-Bruls — Jones Day, Frankfurt am Main

Patentanwälte sind von Hause aus Naturwissenschaftler. Ihre Tätigkeit ist äußerst facettenreich und je nach ausgewählter Facette unterschiedlich nahe an der jeweils betroffenen Naturwissenschaft. Das breit angelegte Physikstudium eignet sich besonders als Grundlage für diesen Beruf. Beispielsweise die Bewertung von Erfindungsmeldungen fordert die intensive Auseinandersetzung mit einem bestimmten Technikbereich. Die Juristerei spielt dann bei der Ausarbeitung von Anmeldungsunterlagen eine große Rolle, da zumindest die Schutzrechtsvorrausetzungen (Technizität, Ausführbarkeit, Neuheit, erfinderische Tätigkeit und gewerbliche Anwendbarkeit) zur Überprüfung stehen. Dabei wird der Patentanwalt häufig als Übersetzer eines physikalischen Sachverhalts in eine juristische Sprache betrachtet. Auch vor Gericht erfüllt der Patentanwalt diese Rolle, nämlich bei der Erklärung von patentierten Vorrichtungen, Verfahren oder Verwendungen. Noch rechtnäher wird die Tätigkeit beispielsweise im Zusammenhang mit Gerichtsverfahren, wie bei Patentverletzungen, oder bei einer Vertragsberatung. Besonders reizvoll ist die Tätigkeit eines Patentanwalts, da wirtschaftliche Überlegungen nie außer acht bleiben dürfen.

Vor fast 19 Jahren, während einer Post-Doc-Forschungstätigkeit, bin ich in das Gespräch mit einem Patentanwalt gekommen, der seinen Beruf derart faszinierend geschildert hat, dass mein Interesse geweckt wurde. Daraufhin habe ich ein Angebot zur Patentanwaltsausbildung angenommen und dies bis heute nicht bereut. Im Gegenteil, die Arbeit macht mir noch stets viel Freude, wobei sich lediglich der Schwerpunkt meiner Tätigkeit über die Jahre verlagert hat, vom Anmeldegeschäft zu Streitverfahren.