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GP: Fachverband Geschichte der Physik
GP 11: Personen
GP 11.2: Vortrag
Mittwoch, 16. März 2011, 11:55–12:20, HSZ 204
Franz Xaver Eder (1914 -2009): Wanderer zwischen den Welten? — •Sigrid Lindner1 und Dieter Hoffmann2 — 1Münchener Zentrum für Wissenschafts- und Technikgeschichte — 2Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte
In der Vita von Franz Xaver Eder spiegelt sich sowohl der Kalte Krieg als auch die deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert. Geboren 1914 in München, ging Eder, ein Schüler W. Meißners, 1937 ans Institut für Kälteforschung der Aerodynamischen Versuchsanstalt in Göttingen und leitete ab 1941 deren Außenstelle im besetzten Norwegen. Nach dem Krieg nahm er eine Tätigkeit am II. Physikalischen Institut der Humboldt-Universität auf, wo er sich 1947 habilitierte und 1950 Professor wurde. Mit dem Bau des ersten deutschen Luftverflüssigers nach dem Zweiten Weltkrieg und der Entwicklung eines Wasserstoffverflüssigers (1950) profilierte sich Eders Abteilung zum ersten Tieftemperaturlabor in der DDR und deutschlandweit zu einem Zentrum der Tieftemperaturphysik. 1955 wurde seine Abteilung zum III. Physikalischen Institut der Universität aufgewertet. Damals begann Eder sich mit dem Problem der Helium-Verflüssigung zu beschäftigen, doch konnte er dies Vorhaben nicht mehr selbst zum Erfolg führen. Zur Überraschung seiner Kollegen siedelte er 1960 nach München über, wo er Leiter der Tieftemperatur-Forschungsstelle der Bayrischen Akademie werde. Dort setzte er zwar seine erfolgreichen Tieftemperaturforschungen fort und erbrachte beachtliche Forschungsleistungen, doch gelang es ihm nicht eine äquivalente Stellung zu erhalten.