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GP: Fachverband Geschichte der Physik
GP 2: DDR
GP 2.1: Vortrag
Montag, 14. März 2011, 14:00–14:25, HSZ 204
Elektronenröhrenforschung nach 1945, I: Telefunkenforscher in Ost und West, Kooperationen und Differenzen — •Renate Tobies1 und Günter Dörfel2 — 1Friedrich-Schiller-Universität Jena — 2Dresden
Elektronenröhren, wichtigstes Bauelement der Elektronik (vor dem Einsatz der Halbleiterbauelemente), dienten nach dem Umbruch 1945 dazu, die zivile Nachrichtenindustrie (Rundfunk, Fernsehen, etc.) aufzubauen. Dies sowohl in den deutschen Besatzungszonen und nachfolgend in der DDR und BRD, als auch in den Ländern der Besatzungsmächte. Ein Gesetz der Alliierten untersagte 1945 die Neuentwicklung von Elektronenröhren in Deutschland. Die sowjetische Besatzungsmacht erlaubte Bau und Entwicklung von Elektronenröhren auf deutschem Boden früher als die westlichen Alliierten. Der Osten geriet jedoch trotz anfänglicher Vorsprünge auf dem Gebiet von Miniaturröhren (Gnomröhren) schnell ins Hintertreffen, sodass beteiligte Forscher Mitte der 1950er Jahre urteilten: Wir lagen immer zwei Jahre hinterher. (Rigo, 2008) Der Vortrag zeigt den Osram-Telefunken-Ursprung maßgeblich beteiligter Elektronenröhren-Forscher in Ost und West, deren Wege nach 1945 in den deutschen Ländern sowie in Ländern der Besatzungsmächte, die Zusammenarbeit im deutsch-deutschen Fachnormenausschuss Elektrotechnik, die 1961 abbrach, bis hin zur Etablierung erster Professuren für Elektronik an technischen Hochschulen (Walter Heinze, a.o. Prof. Ilmenau 1957; durch Horst Rothe initiierte a.o. Prof. in Karlsruhe 1959; Honorarprof. Werner Kleen, TH München, 1956).