Dresden 2011 – wissenschaftliches Programm
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UP: Fachverband Umweltphysik
UP 2: Trace Gases
UP 2.1: Hauptvortrag
Mittwoch, 16. März 2011, 09:45–10:15, HSZ 201
Atmosphärischer Ferntransport und seine Auswirkungen auf die Ozonkonzentrationen über Mitteleuropa — •Thomas Trickl1, Hans-Eckhart Scheel1, Michael Sprenger2, Andreas Stohl3 und Hannes Vogelmann1 — 1Karlsruher Institut für Technologie, IMK-IFU, Kreuzeckbahnstr. 19, 82467 Garmisch-Partenkirchen — 2ETH Zürich, Schweiz — 3Norsk Institutt for Luftforskning, Kjeller, Norwegen
Der Anstieg des troposphärischen Ozons wurde lange auf die Zunahme der Luftverschmutzung zurückgeführt. Mit der starken Abnahme der Ozon-Vorläufersubstanzen seit 1990 und dem dennoch positiven Ozontrend auf der Zugspitze (2962 m) hat sich diese Sicht zu ändern begonnen. Der positive Trend wurde nun überwiegend auf eine Zunahme von Stratosphäre-Troposphäre-Transport (STT) zurückgeführt (Anteil am Zugspitz-Ozon: nahezu 40 %. Tägliche Vorhersagen von Stratosphärenluftintrusionen ermöglichen systematische Lidarmessungen von Ozon und nunmehr auch Wasserdampf. Die gemessene relative Feuchte in Intrusionen liegt meist bei nur 0-2 %, d.h. deutlich unter den Werten der In-Situ-Messungen, und belegt den überwiegend stratosphärischen Charakter dieser Schichten. Über die Untersuchung von STT hinaus wurden detaillierte Studien zum Verständnis von Interkontinentaltransport durchgeführt. Neben den nordamerikanischen Beiträgen spielt zunehmend die dramatisch ansteigende Luftverschmutzung in Ostasien eine Rolle. Asiatische Luft ist häufig in ozonreiche Schichten eingebettet, welche von STT entlang des Subtropenjets herrühren, und ist somit nur in Einzelfällen zu identifizieren.