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UP: Fachverband Umweltphysik
UP 4: Climate; jointly with Arbeitsgruppe Junge DPG (AGjDPG)
UP 4.5: Vortrag
Mittwoch, 16. März 2011, 16:00–16:15, HSZ 201
Das warme Klima des Mittleren Miozäns — •Mario Krapp1,2 und Johann Jungclaus1 — 1Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg, Deutschland — 2IMPRS on Earth System Modelling, Hamburg, Deutschland
Untersuchungen mariner Sedimentkerne zeigen, dass der Ozean während des Mittleren Miozäns (vor 15 Millionen Jahren) um bis zu 3-6 Grad wärmer gewesen ist als heute, was auch pflanzliche Fossilreste bestätigen. Boreale Wälder erstreckten sich jenseits des Polarkreises. Der atmosphärische CO2-Gehalt war im Gegensatz zu früheren Warmzeiten geringer, CO2-Rekonstruktionen ergeben Werte von 190 bis 300 ppm, einige auch bis zu 700 ppm.
Anhand eines voll gekoppelten Zirkulationsmodells für die Atmosphäre und den Ozean zeigen wir, dass sich das warme Klima unter Bedingungen des Mittleren Miozäns nur durch erhöhte CO2-Konzentrationen einstellen kann. Das steht der Annahme entgegen, dass die Ozeanzirkulation aufgrund tektonischer Veränderungen einen verstärkten polwärtigen Wärmetransport bewirkt. Stattdessen zeigen wir, dass der Treibhauseffekt ein wichtiger Faktor für die warme Periode des Mittleren Miozäns ist.