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UP: Fachverband Umweltphysik
UP 5: Hydrosphere
UP 5.1: Hauptvortrag
Mittwoch, 16. März 2011, 17:00–17:30, HSZ 201
Grundwasserdatierung mit Umwelttracern: Aktuelle Entwicklungen und Anwendungen — •Werner Aeschbach-Hertig — Institut für Umweltphysik, Universität Heidelberg
Informationen zur zeitlichen Dynamik sind für viele Probleme der Hydrogeologie von großem Nutzen und diverse Umwelttracer haben sich als Datierungswerkzeuge bewährt. Alle diese Methoden haben aber auch ihre Einschränkungen, weshalb einerseits die Entwicklung neuer Methoden vorangetrieben wird und andererseits die Korrektur- und Interpretationstechniken für die bestehenden Methoden verbessert werden. Dieser Beitrag stellt die aktuellen Entwicklungen auf diesem Gebiet sowie einige neue Anwendungsbeispiele vor.
Im Bereich der jungen Grundwässer (Alter < 50 Jahre) bleibt 3H-3He ein zuverlässiges Werkzeug, während sich das als Ersatz für FCKWs gedachte SF6 immer mehr als problematisch erweist, weshalb nach weiteren Alternativen gesucht wird. Eine Studie zur Grundwasserneubildung in China zeigt sowohl das Potential als auch die Problematik dieser Methoden deutlich auf. In Zukunft soll hier die Synthese von Umwelttracern und Modellierung forciert werden.
Zur Datierung älterer Grundwässer hat eine auf Atomfallen beruhende Methode (ATTA) neue Perspektiven für Edelgasradioisotope eröffnet. Aber auch die Korrekturmodelle für den klassischen Tracer 14C werden stetig weiterentwickelt. Aktuelle Beispiele aus Belgien, Indien und China zeigen, wie Edelgastemperaturen zur Verbesserung der 14C-Datierung beitragen und konsistente, auf 14C, Edelgasen und stabilen Isotopen beruhende Klimarekonstruktionen erstellt werden können.