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GR: Fachverband Gravitation und Relativitätstheorie
GR 3: Experimentelle Tests
GR 3.4: Vortrag
Dienstag, 29. März 2011, 15:00–15:20, 20.40: 101
Überprüfung des Newtonschen Gravitationsgesetzes im Grenzfall kleiner Beschleunigungen — •Sven Schubert1, Hinrich Meyer2, Carsten Niebuhr1, Erich Lohrmann3, Eberhard Wünsch1, Alexandre Glazov1, Bernd Loehr1 und Wulfrin Bartel1 — 1DESY, Hamburg — 2Universität Wuppertal — 3Universität Hamburg
Mit einem Pendel-Experiment wird zur Zeit am DESY in Hamburg das Newtonsche Gravitationsgesetz im Grenzfall kleiner gravitativ bedingter Beschleunigungen überprüft. Hintergrund ist die Frage, ob die nach außen hin abflachenden Rotationskurven der Galaxien auf Dunkle Materie zurückzuführen sind oder auf ein Gravitationsgesetz, daß im Bereich kosmischer Skalen vom Newtonschen Gesetz abweicht wie z.B. MOND (Modified Newtionian Dynamics, Milgrom 1983).
Herzstück des Experiments sind zwei Pendel, die zusammen einen Mikrowellenresonator bilden. Dieser Aufbau ermöglicht es, gravitativ bedingte Abstandsänderungen der Pendel bis hinab zu 0.01 nm zu messen. Kleine Testmassen (1 bis 3 kg) sorgen dafür, daß die Pendel Beschleunigungen im Bereich von 10−10 m/s2 erfahren. Dies simuliert Bedingungen, die weit außerhalb des Zentrums einer Galaxie vorherrschen. Ein auf kosmischen Skalen von Newton abweichendes Gravitationsgesetz könnte somit direkt überprüft werden.
Erste Ergebnisse deuten darauf hin, daß das Newtonsche Gesetz auch bei kleinen Beschleunigungen gültig bleibt.