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SYMP: Symposium Interdisziplinarität Plasma + Medizin / Biologie
SYMP 1: Interdisziplinarität Plasma + Medizin / Biologie
SYMP 1.6: Hauptvortrag
Donnerstag, 31. März 2011, 17:00–17:30, HS H
Plasmachemisch funktionalisierte Implantate und Grenzflächeninteraktion mit Zellen — •Barbara Nebe1, Henrike Rebl1, Birgit Finke2, Karsten Schröder2 und Klaus-Dieter Weltmann2 — 1Universität Rostock, Biomedizinisches Forschungszentrum, AB Zellbiologie, Rostock — 2Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V., Greifswald
Interdisziplinäre Forschung ist eine Grundvoraussetzung für die Lösung anstehender Fragen insbesondere in der modernen Medizin. Auf dem Gebiet der Plasmaphysik eröffnen sich neuartige Möglichkeiten zur Biologisierung von Implantatoberflächen, um das Einwachsen von Implantaten in das Gewebe zu fördern. Mittels aminofunktionalisierter Plasmapolymerschichten können stark zelladhäsive Wirkungen generiert werden. Dieser Plasmaprozess ist durch folgende Parameter charakterisiert: gepulstes Mikrowellenplasma (2,45 GHz), Prozessdruck (50 Pa), Leistung 500 W, Fluss 50/50 sccm Allylamin/Ar. Auf dem so erzeugten, unter 50 nm dünnen Plasmapolymerfilm, liegen humane Zellen großflächig und sehr dicht auf der Oberfläche, was auf eine völlige Akzeptanz des Biomaterials schließen lässt. Zellstrukturen, wie das für Signalprozesse bedeutende Aktinzytoskelett und die intrazellulären Adhäsionsproteine entwickeln sich zeitabhängig deutlich schneller. Die positive Zell-Material-Wechselwirkung ist ein Indiz für ein beschleunigtes Einwachsen des Implantates in das umliegende Gewebe. Fazit: Plasmaverfahren sind perspektivisch bedeutsam bei der Optimierung von Implantaten, um deren Oberflächen zielgerichtet zu veredeln und die zelluläre Adhärenz zu steigern.