Münster 2011 – wissenschaftliches Programm
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DD: Fachverband Didaktik der Physik
DD 7: Lehr- und Lernforschung 2 (Lernen)
DD 7.3: Vortrag
Montag, 21. März 2011, 17:10–17:30, SR A
Auswirkungen von Lehrerwartung und Geben von Erklärungen auf elementare Vorstellungen in der Elektrizitätslehre — •Marion Schulte und Roland Berger — Universität Osnabrück
Nach dem Unterricht in der Elektrizitätslehre existieren häufig weiterhin hartnäckige Fehlvorstellungen. Die empirische Untersuchung behandelt die Stromverbrauchsvorstellung und die Differenzierung der Begriffe elektrischer Strom und elektrischer Energiestrom nach einem Konzept von Muckenfuß zur Elektrizitätslehre. Zunächst wurde ein widerlegender Text (refutational text) entwickelt. In diesem wird die Stromverbrauchsvorstellung thematisiert und anhand der Fahrradkettenanalogie bearbeitet. Durch diese Unterrichtsstunde soll mit der Methode des Lernens durch Lehren die Elektrizitätslehre kurz wiederholt werden, wobei insbesondere die beiden Aspekte Stromverbrauchsvorstellung und Differenzierung der beiden Ströme aufgegriffen werden.
Allgemein wird angenommen, dass Erklärungen geben lernförderlicher ist als Erklärungen zu erhalten. Zusätzlich soll das Lernen mit einer Lehrerwartung einen größeren Lernzuwachs bringen als ohne eine Lehrerwartung. Lernen mit einer Lehrerwartung bedeutet, dass Schüler davon ausgehen, dass sie das Gelernte erklären müssen. Diese Annahmen sind in der Literatur allerdings nicht eindeutig belegt. In diesem Kontext wird nach Renkl (1997) überprüft, ob und in wie weit eine Lehrerwartung und das Geben von Erklärungen lernförderlich ist. Daneben werden Auswirkungen auf motivationale Faktoren (intrinsische Motivation, Leistungsangst) betrachtet und Zusammenhänge zwischen der Erklärqualität und dem Lernzuwachs untersucht.