Münster 2011 – wissenschaftliches Programm
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HK: Fachverband Physik der Hadronen und Kerne
HK 16: Struktur und Dynamik von Kernen IV
HK 16.5: Vortrag
Dienstag, 22. März 2011, 15:15–15:30, O-1
Suche nach superschweren Elementen in der Natur mit Beschleunigermassenspektrometrie — •Peter Ludwig1, Shawn Bishop1, Iris Dillmann1,2, Thomas Faestermann1, Leticia Fimiani1, Gunther Korschinek1 und Georg Rugel1 — 1Technische Universität München - Physik Department — 2Justus-Liebig-Universität Gießen - II. Physikalisches Institut
In der Natur können kleinste Spuren von superschweren Elementen (SHE) mit Z>103 vorkommen. Hierfür müssen diese Elemente im r-Prozess vor der Entstehung unseres Sonnensystems in ausreichender Menge produziert worden sein und eine Halbwertszeit mindestens in der Größenordnung von 108 Jahren besitzen. Für die Suche nach diesen SHE eignet sich Beschleunigermassenspektrometrie. Hierfür wurde 2009 am Maier-Leibnitz-Labor in Garching, das mit einem 14 MV MP Tandem Beschleuniger ausgestattet ist, ein Nachweissystem für schwere Nuklide errichtet. Solche SHE würden sich in der geochemischen Entwicklung ähnlich verhalten wie chemisch homologe Elemente, wie zum Beispiel Hassium (Z=108) und Osmium. Deswegen wird seit 2010 in verschiedenen Materialien nach SHE gesucht, die mögliche homologe Elemente zu SHE enthalten, zum Beispiel in Rohplatin. Es wurden bereits verschiedene Massen im Bereich von 280<A<312 gescannt und Obergrenzen in für das Vorkommen von bestimmen SHE in den Materialien von der Größenordnung 10−14 bis 10−16 bestimmt. Diese Obergrenzen können im Vergleich mit anderen Methoden, wie Zerfallszählungen, in nur wenigen Stunden Messzeit für eine bestimmte Masse erreicht werden und hängen nicht von der Halbwertszeit ab.