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T: Fachverband Teilchenphysik
T 42: Bottom-Quark: Produktion 1
T 42.8: Vortrag
Donnerstag, 1. März 2012, 18:30–18:45, ZHG 004
Messung von B(Bs → Xℓ+ν) mit dem Belle-Experiment — •Christian Oswald, Phillip Urquijo und Jochen Dingfelder — Universität Bonn
Das inklusive Verzweigungsverhältnis B(Bs → Xℓ+ν), ℓ= e/µ, gibt Aufschluss über die Brechung der SU(3)-Symmetrie in semileptonischen Bd0- und Bs0-Zerfällen, d.h. ob Γsl(Bs) = Γsl(Bd). Weiterhin spielt es eine wichtige Rolle als Referenzkanal zur Normierung in Messungen von Bs-Verzweigungsverhältnissen.
Die sehr saubere Umgebung an einem e+e−-Beschleuniger ist für die Messung von B(Bs → Xℓ+ν) ideal. Das Belle-Experiment hat 121 fb−1 an Daten auf der Υ(5S)-Resonanz genommen, oberhalb der Produktionsschwelle für Bs-Paare. Lediglich ein Anteil von fs ≈ 20% der Υ(5S)-Zerfälle produziert Bs-Paare, der Rest hauptsächlich B-Mesonen. Daher ist die Reduzierung des Untergrunds von B-Mesonen eine der größten Herausforderungen der Bs-Analyse. Durch Rekonstruktion eines Ds+-Mesons wird der Anteil an Bs-Paaren in den ausgewählten Ereignissen auf ca. 70% erhöht. Leptonen, die unmittelbar aus einem Bs/B-Zerfall stammen, sind gegenüber Sekundärleptonen durch ihren höheren Impuls gekennzeichnet und ihre Anzahl kann durch einen Fit an das Leptonimpulsspektrum erhalten werden. Wir bestimmen das Verhältnis R der Anzahl an Ereignissen mit Ds+ℓ+ zur Anzahl an Ereignissen mit Ds+. Die Bestimmung von B(Bs → Xℓ+ν) erfolgt schließlich mittels eines χ2-Fits des erwarteten Wertes R′ in Abhängigkeit von B(Bs → Xℓ+ν) an den gemessen Wert R. Der verbleibende Untergrund aus B-Mesonen wird dabei mit berücksichtig.