Stuttgart 2012 – wissenschaftliches Programm
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EP: Fachverband Extraterrestrische Physik
EP 5: Planeten und kleine Körper I
EP 5.1: Vortrag
Mittwoch, 14. März 2012, 14:00–14:15, V55.02
Schwerewellen in der Marsatmosphäre gewonnen aus Mars Express Radio Okkultationsmessungen — •Silvia Tellmann1, Martin Pätzold1, Bernd Häusler2, G. Leonard Tyler3 und David P. Hinson3 — 1Rheinisches Institut für Umweltforschung, Abteilung Planetenforschung, Köln, Deutschland — 2Institut für Raumfahrttechnik, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg, Deutschland — 3Department of Electrical Engineering, Stanford University, Stanford, California, USA
Schwerewellen sind atmosphärische Wellen, deren rückstellende Kraft die Auftriebskraft ist. Aus diesem Grunde stellen sie ein allgegenwärtiges Phänomen in allen stabil geschichteten planetaren Atmosphären dar. Die Anregung dieses Wellentypus kann hierbei auf zahlreiche Art und Weise erfolgen. Die herausragende Bedeutung der Schwerewellen entsteht durch ihre Wechselwirkung mit der Hindergrundatmosphäre der Planeten. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Umverteilung atmosphärischer Bestandteile und dem Austausch von Energie und Impuls zwischen den verschiedenen Atmosphärenschichten.
Das Mars Express Radio Science Experiment (MaRS) sondiert seit 2004 die Ionosphäre und Atmosphäre des Planeten. Die so gewonnenen Temperatur-, Druck- und Neutralteilchendichteprofile weisen eine außergewöhnlich hohe vertikale Auflösung auf. Kleinskalige Schwerewellen können somit identifiziert und untersucht werden. Die Messungen zeigen eine erhöhte Wellenaktivität in den höhergelegenen Gebieten des Mars (z.B. Tharsis). Der umfassende Datensatz erlaubt zudem auch, saisonale Abhängigkeiten zu anaysieren.