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P: Fachverband Plasmaphysik
P 26: Plasma-Wand-Wechselwirkung
P 26.1: Hauptvortrag
Freitag, 16. März 2012, 14:00–14:30, V57.02
Erste Erfahrungen im Plasmabetrieb mit metallischer Wand in JET — •Sebastijan Brezinsek — Institute of Energy and Climate Research - Plasma Physics, Forschungszentrum Jülich, Association EURATOM-FZJ, Jülich, Germany
Nach Installation der ITER-ähnlichen Wand, bestehend aus Beryllium-Wandkomponenten und Wolfram-Divertor-Prallplatten, startete im September 2011 der Divertorbetrieb. Die ersten Experimente wurden in L-mode durchgeführt, und dienten der Untersuchung der Plasma-Wand-Wechselwirkung, der Plasmacharakterisierung und dem Vergleich des Divertorbetriebs mit Wolfram gegenüber Kohlenstoffverbundstoffen. Die Zerstäubung von Be durch D im Hauptraum, der Transport von Be in den Divertor, sowie die anschließende Deposition auf W wurde in den ersten 1000s bis zur Einstellung eines Gleichgewichts spektroskopisch beobachtet. Gasbilanzstudien zeigen eine Reduktion des Brennstoffrückhalts von mehr als einer Größenordnung im Vergleich zu der vorhergehenden Kohlenstoffwand. Ebenso wie der nachhaltige Brenstoffrückhalt hat sich mit Austausch der Wand auch der Kohlenstofffluss im Divertor um einen Faktor 5-7 reduziert. Sauerstoff als Verunreinigung ist vernachlässigbar gering. Die Reinheit des Plasmas führte in Abwesenheit von ausreichender Verunreinigungsstrahlung zur signifikanten Erhöhung der Elektronentemperatur im äußeren Divertor auf ca. 50 eV im Niedrigdichtebetrieb. Signifikante Wolframerosion konnte nur hier spektroskopisch nachgewiesen werden. Im sogenannten Hochdichtebetrieb, wie er in ITER vorgesehen ist, liegt die Temperatur dagegen unter 10eV und unter der Nachweisgrenze.