Dresden 2013 – wissenschaftliches Programm
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T: Fachverband Teilchenphysik
T 30: Elektroschwache Physik 2
T 30.6: Vortrag
Mittwoch, 6. März 2013, 18:00–18:15, GER-037
Untersuchung der Vektorbosonstreuung im Kanal pp → W±W±jj mit dem ATLAS Detektor — •Christian Gumpert, Philipp Anger, Michael Kobel, Ulrike Schnoor und Anja Vest — Institut für Kern- und Teilchenphysik Dresden
Der Prozess der Vektorbosonstreuung ist von zentralem Interesse für das Verständnis der elektroschwachen Symmetriebrechung und bisher noch nicht experimentell beobachtet worden. Eine Messung der Wirkungsquerschnitte σ(VV′→ VV′) ist auch im Hinblick auf die Interpretation des kürzlich am LHC gefundenen Bosons als Standardmodell Higgsboson interessant. Weiterhin ist die Streuung von Vektorbosonen sensitiv auf Physik jenseits des Standardmodells. Hypothetische schwere Resonanzen lassen sich mit Hilfe von anomalen Eichbosonkopplungen in eine effektive Feldtheorie einbetten. Insbesondere Auswirkungen auf den 4-Eichboson-Vertex lassen sich nur mit Hilfe einer Messung der Vektorbosonstreuung eingrenzen. Aufgrund fehlender experimenteller Daten gibt es bisher keine Ausschlussgrenzen für anomale Beiträge zum 4-Eichboson-Vertex.
Im Rahmen dieses Vortrages wird die Analyse des Prozesses pp → W±W±jj im rein leptonischen Endzustand mit Daten des ATLAS Detektors aus dem Jahr 2012 vorgestellt. Der Schwerpunkt wird hierbei auf die Beschreibung der Signaltopologie und Methoden zur Abschätzung der wichtigsten Untergrundprozesse gelegt. Abschließend wird ein Überblick über die wesentlichen systematischen Unsicherheiten gegeben und die Interpretation im Hinblick auf anomale Eichbosonkopplungen diskutiert.