Hannover 2013 – wissenschaftliches Programm
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MS: Fachverband Massenspektrometrie
MS 10: Accelerator Mass Spectrometry and Applications III
MS 10.4: Vortrag
Donnerstag, 21. März 2013, 14:45–15:00, F 442
Datierung des Zerfalls der Eismasse des letzteiszeitlichen Maximums in den Alpen mit kosmogenem 10Be — •Christian Wirsig1, Susan Ivy-Ochs1, Naki Akcar2, Jerzy Zasadni3, Marcus Christl1, Peter Kubik1, Hans-Arno Synal1 und Christian Schlüchter2 — 1Labor für Ionenstrahlphysik, ETH Zürich, Schweiz — 2Institut für Geologie, Universität Bern, Schweiz — 3Faculty of Geology, AGH University of Science and Technology, Krakow, Poland
Kosmogene Nuklide bilden sich in situ in Gestein, das kosmischer Strahlung ausgesetzt ist. AMS Messungen von 10Be ermöglichen so die Datierung der Freilegung von Oberflächen, etwa seit dem Rückzug einer Eismasse, die das Gestein zuvor abgedeckt hatte.
Während der letzten Eiszeit vor ca. 30 * 19 ka durchzog ein gewaltiges Eisstromnetz die Hochalpen, das die heutigen kilometertiefen U-Täler auffüllte und durch glaziale Erosionsprozesse prägte. Gletscher breiteten sich bis weit ins Alpenvorland aus. 14C und 10Be Datierungen belegen den vollständigen Rückzug dieser Piedmontgletscher vor 19 ka in guter Übereinstimmung mit dem Ende der globalen Eiszeit, dokumentiert in polaren Eis- und marinen Sedimentbohrkernen. Geschah der Zerfall der Eismasse in den Hochalpen simultan? Mit dieser Frage befassen wir uns anhand von 10Be Oberflächenalter von Proben aus ausgewählten Studiengebieten der Österreicher und Schweizer Alpen.